Systemische Paartherapie

Zentrale Fragen, mit denen wir uns in der systemischen Paartherapie beschäftigen, sind zum einen was Dinge aus uns gemacht haben und was wir daraus machen, zum anderen geht es um die Lebensthemen von Paaren, zu denen sie ihren „Beziehungstanz“ tanzen.

Anders ausgedrückt: es geht darum, Menschen – eingebettet in ihre Geschichten – zu verstehen, welche ihrerseits Teil von Sozial- und Kulturgeschichte sind. Dadurch lassen sich schließlich Lebensthemen eines jedes Partners und des Paares als Ganzes ableiten, was deshalb so wichtig ist, weil es erklärt wie mit Wechselfällen des Lebens umgegangen wird. Zum anderen geht es darum die Geschichten zu nutzen, Lösungen zu entwerfen und diese in eine neue Gestalt zusammenzufügen.

Durch Fragen nach ihrer persönlichen und gemeinsamen Geschichte können sowohl spezifische Ressourcen für den Wandel erschlossen und verstanden sowie entwicklungshinderliche Themen erkannt werden. Essentiell dabei ist es, dass Paare ihre Ziele stets neu entwerfen und damit ihre Handlungsmöglichkeiten erweitern. Die Umsetzung erfolgt dabei durch offene Fragen und Herausforderungen an ihre Mitverantwortlichkeit für eigenes Lernen durch Versuch und Irrtum.

Besonders komplexe Herausforderungen, denen sich das moderne Paar stellen muss

  • Umgang mit der Ressource Zeit
  • Komplexität von Drei-Karrieren-Familien (ihrer, seiner und der der Familie)
  • Umgang mit traditionellen Erwartungen an Liebe und Ehe in völlig veränderten sozialen Strukturen
  • Das neue Dreieck Frau/Mann/moderne Technologien

Typische Themen einer systemischen Paartherapie

  • Balanceakt zwischen Autonomie und Bindung
  • Intimität, Sexualität, Treue, Untreue
  • Kinder oder die Entscheidung kinderlos zusammenzuleben
  • Geschlechtervorstellungen und Familienbilder von Mann und Frau (Verteilung von Rechten und Pflichten; Machtverhältnisse etc.)
  • Trennung und Scheidung – auch als mögliche Lösung

Manchmal beginnt ein neuer Weg nicht damit Neues zu entdecken, sondern Altbekanntes mit ganz anderen Augen zu sehen.
– Nelson Mandela